Der Junge geht nicht gern zur Schule und sein Vater hält ihn für einen Versager. Das Medizinstudium bricht er ab, weil er kein Blut sehen kann. Schließlich entscheidet er sich, Pfarrer zu werden. Doch das Schicksal will, dass aus dem wankelmütigen jungen Mann einer der bedeutendsten Wissenschaftler der Welt wird – ein Denker, der unser Wissen über das Leben für immer verändert. Am Ende seines bewegten Lebens ist er eine Ikone der Wissenschaft, ein genialer Naturforscher, dessen Theorien die Gesellschaft bis heute in Atem halten.
Details:
ZDF, 2008
Länge: 42/52 Minuten
Regie: Eike Schmitz
Buch: Susanne Utzt, Eike Schmitz
Kamera: Manfred Pelz
Schnitt: Vincent Assmann, Mathieu Honoré
Musik: Brynmor Jones
Sprecher: Gert Heidenreich
Sounddesign & Mischung: Sebastian Reuter
Produktionsassistenz: Natalija Yefimkina
Fachberater: Dr. Matthias Glaubrecht
Redaktion: Hans-Christian Huf
Deutsche und englische Fassung
Charles Darwin – vor 200 Jahren wurde er in Shrewsbury, im Westen Englands, geboren, vor 150 Jahren erschien in London sein wichtigstes Werk: „Über die Entstehung der Arten“. Zeit seines Lebens stellte er grundsätzliche Fragen: Was ist der Ursprung des Lebens? Woher kommt der Mensch? Wurde er von Gott geschaffen oder stammt er vom Affen ab?
Schließlich kommt er auf die revolutionäre Idee: Alle Lebewesen sind das Resultat einer natürlichen Auslese – der „Evolution“. Seine Befürworter halten Darwin für den bedeutendsten Wissenschaftler aller Zeiten, seine Feinde für einen Agenten des Teufels. Wie wurde aus einem Mann der eigentlich Priester werden wollte, der größte Ketzer aller Zeiten?
Der Film „Charles Darwin – Kaplan des Teufels?“ zeigt den dramatischen Weg Darwins vom Theologiestudenten zum Vordenker der modernen Biologie. Wir begleiten ihn auf seiner Weltumsegelung mit der „Beagle“; sehen, wie er auf den Kapverden, in Südamerika und auf den Galapagosinseln zum Naturforscher wird, wie er später in England als Wissenschaftler Karriere macht und seine bahnbrechende Theorie entwickelt.
Doch Darwins Weg zum Erfolg ist qualvoll. Zwei Jahrzehnte zögert er die Veröffentlichung seiner unerhörten Theorie über die Entstehung der Arten hinaus: aus Angst, seinen Ruf zu gefährden und aus Respekt vor seiner strenggläubigen Ehefrau. Zeit seines Lebens leidet er an dem Konflikt zwischen naturwissenschaftlicher Erkenntnis und christlicher Glaubenslehre.
Der Film räumt mit den Legenden über Darwin auf und führt dem Zuschauer die Vielschichtigkeit und Widersprüche im Leben und Denken dieses außergewöhnlichen Menschen vor Augen. Seine Theorie, die er selbst als „Mord“ an den Idealen der viktorianischen Gesellschaft bezeichnete, hat bis heute nichts an ihrer Aktualität verloren.
„Darwin – Kaplan des Teufels?“ – der Film zur Eröffnung des Darwin-Jahres 2009.