Im Jahre 1556 wird in Delhi ein dreizehnjähriger Junge namens Akbar auf den Thron gehoben. Er sollte zum größten Herrscher seines Zeitalters und Kontinents werden: Kriegsherr und Friedensstifter, rigider Alleinherrscher und toleranter Kulturbringer in Einem.
Details:
ZDF, arte, Discovery Channel, 2000
Länge: 43/53 Minuten
Buch und Regie: Eike Schmitz
Kamera: Manfred Pelz
Schnitt: Vincent Assmann
Musik: Christof Vonderau
Redaktion: Hans-Christian Huf
Deutsche und englische Fassung
Um sich die Macht in Indien dauerhaft zu sichern, hat der islamische Mogul-Kaiser eine Reihe von Eroberungen hinter sich zu bringen. Im nordindischen Wüstenstaat Rajastan führt er seinen blutigsten Krieg. 30.000 Bauern lässt er niedermetzeln, nachdem er die Festung des mächtigsten indischen Rajputenfürsten unterworfen hat. Danach wagt kaum noch jemand, sich ihm zu widersetzen. Akbar heiratet die Tochter eines hinduistischen Rajas und errichtet ein Imperium, in dem Wirtschaft und Kultur blühen und die friedliche Verschmelzung der hinduistischen und der islamischen Glaubensform gelingt.
Der Film führt zurück in das Indien der Märchenhochzeiten, Elefantenkämpfe und Tigerjagden. Auf unserer Spurensuche sind wir auf heute noch lebende Nachfahren der Maharajas gestoßen. Sie führen uns in ihre prächtigen Paläste, zeigen uns Sammlungen alter Waffen und Bilder ihrer Vorfahren, die einst gegen Akbar gekämpft haben. Sie berichten, dass der Mogul-Kaiser ein Staatsmann und Religionspolitiker mit Visionen war, aber auch, dass er leidenschaftlicher Liebhaber war und einen ausgeprägten Sinn für die Droge Opium hatte.
Spielszenen aus dem Leben Akbars geben dem Zuschauer einen Einblick in die persönliche Geschichte des Kaisers. Archäologische Funde und historische Quellen ergänzen das facettenreiche Bild dieses Kapitels indischer Geschichte.
Auch wenn das sagenhafte Mogulreich untergegangen ist, Akbars Erbe ist noch heute in den wohl prächtigsten Palastanlagen Indiens, wie in Jodhpur, Agra, Fatehpur Sikri oder in Jaipur, zu entdecken. Der architektonische Höhepunkt dieser Epoche findet seinen Ausdruck in dem berühmtesten Bauwerk Indiens, dem Taj Mahal, das ein Nachfolger Akbars als Mausoleum für seine früh verstorbene Frau erbaute.