Kurz nach der Wende prallen im kleinen ostdeutschen Ort Genshagen-Ludwigsfelde Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft aufeinander. Die DDR ist untergegangen, jetzt kommt Mercedes-Benz und will mit dem Bau des modernsten LKW-Werkes Europas eine „ganz, ganz neue Zeit einleiten“.
Dabei wird die Geschichte, die Mercedes und das Dorf verbindet, ausgeblendet: Die Geschichte der Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges im Mercedeswerk Ludwigsfelde unter grausamsten Bedingungen für die deutsche Luftwaffe Flugzeugmotoren montierten. Bis heute sind sie nicht entschädigt.
Mit behutsamer Ironie verfolgt der Film die Ungereimtheiten der postsozialistischen Ereignisse angesichts des erneuten Engagements von Daimler-Benz im Osten Deutschlands und konfrontiert diese mit den unheimlichen Erinnerungen der ehemaligen Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen.
Details:
SDR, WDR, Channel Four, 1991
Länge: 90 Minuten
Buch und Regie: Helmuth Bauer, Eike Schmitz
Kamera: Lars Barthel, Günther Becher
Schnitt: Ingrid Landmesser, Surati Seidler
Redaktion: Rainer C. Wagner
Deutsche, englische und französische Fassung